- Ryle
- Ryle[raɪl],1) Gilbert, britischer Philosoph, * Brighton 19. 8. 1900, ✝ Whitby 6. 10. 1976, Onkel von 2); seit 1945 Professor in Oxford; gab 1948-71 die philosophische Zeitschrift »Mind« heraus. Ryle war Hauptvertreter der Oxford Philosophy im Rahmen der analytischen Philosophie; er zielte auf eine »nichtformale Logik der Umgangssprache« (Ordinary language philosophy). In seinem Hauptwerk »The concept of mind« (1949; deutsch »Der Begriff des Geistes«) setzt er sich auf dieser Basis mit der cartesischen Theorie des Leib-Seele-Dualismus auseinander.Weitere Werke: Philosophical arguments (1945); Dilemmas (1953; deutsch Begriffskonflikte).Ausgabe: Collected papers, 2 Bände (1971).2) Sir (seit 1966) Martin, britischer Astrophysiker, * Brighton 27. 9. 1918, ✝ Cambridge 14. 10. 1984, Neffe von 1); ab 1959 Professor für Radioastronomie in Cambridge und Direktor des Mullard Radio Astronomy Observatory; ab 1952 Mitglied der Royal Society, ab 1972 Royal Astronomer. Arbeiten über Radar, Radioastronomie (v. a. Pulsare und solare Radiostrahlung) und Kosmologie. Ryle entwickelte die Apertursynthese zur genauen Untersuchung der von kosmischen Objekten kommenden Radiostrahlung. 1974 erhielt Ryle für seine bahnbrechenden Arbeiten in der Radioastrophysik mit A. Hewish den Nobelpreis für Physik.
Universal-Lexikon. 2012.